Mit der ersten STEIERMARK SCHAU 2021 startete das Land Steiermark gemeinsam mit dem Universalmuseum Joanneum ein in die Zukunft gerichtetes biennales Ausstellungsformat mit dem Ziel, aktuelle gesellschaftliche Fragen aufzugreifen. Auch bei der zweiten Auflage, welche sich unter dem Titel „Vielfalt des Lebens“ mit der Faszination, der Bedeutung und der Bedrohung der Biodiversität in der Natur beschäftigt, spielt der mobile Pavillon eine zentrale Rolle. Mit einer Grundfläche von 700 Quadratmetern und einer 30 Meter langen Leinwand begleitet er als Open-Air-Museum die Schau. 2023 spannt er den Bogen von der Internationalität der Steiermark hin zum Planetaren, um für das zu sensibilisieren, was uns selbstverständlich umgibt: Atmosphären.

Der Blick in den Himmel war schon immer verbunden mit der Frage nach der Verortung in der Welt – woher wir kommen, wer wir sind und wohin wir gehen. Mit Kunst, Klima- und Weltraumforschung schließt die Ausstellung im mobilen Pavillon der STEIERMARK SCHAU 2023 ungewöhnliche Allianzen und eröffnet so neue und ungeahnte Perspektiven. Wer sind wir im Verhältnis zur Natur, zur Vielfalt des Lebens – und wer wollen wir sein? Wenn wir die Klimaziele nicht erreichen, droht ein zunehmender Verlust an lebensfreundlichen Räumen auf der Erde.

Landeshauptmann Christopher Drexler: „Mir war es wichtig, mit dem mobilen Pavillon auch bei der zweiten Auflage der STEIERMARK SCHAU einen kulturpolitischen Akzent im Herzen von Wien zu setzen und so einen Appetizer für die Eröffnung am 29. April in der Tierwelt Herberstein zu servieren. Der Prolog des Pavillons in Wien und der Steiermark-Frühling, der nächste Woche stattfindet, unterstreichen vom touristischen Auftritt am Rathausplatz bis zum künstlerisch-wissenschaftlichen Auftritt hier am Heldenplatz die große Bandbreite unserer Steiermark. Mit dem Thema ,Vielfalt des Lebens‘ sind wir absolut am Puls der Zeit. Die Schau ist auch im Jahr 2023 ein Zusammenspiel aus Kunst und Wissenschaft und damit ein treffliches Bild für die Steiermark. Auch diese STEIERMARK SCHAU darf als Liebeserklärung an unser wunderschönes Bundesland verstanden werden und soll gleichzeitig Anstoß sein, unsere Heimat in all ihrer Schönheit und Artenvielfalt zu erhalten und zu schützen.“

Ursula Lackner, Landesrätin für Klimaschutz und Umwelt, ergänzt: „Die Kunst hat seit jeher eine wichtige Rolle in unserer Gesellschaft gespielt. Sie hat uns geholfen, unsere Emotionen auszudrücken, unsere Kultur zu bewahren und unsere Welt zu verstehen. Aber wie steht es um die Verbindung zwischen Kunst und Klimaschutz und Biodiversität? Kann Kunst dazu beitragen, den Klimawandel zu bekämpfen und die Biodiversität zu fördern? Die Antwort lautet: ja. Denn mit ihren Werken gelingt es Künstlerinnen und Künstlern, uns zum Nachdenken und zum Überdenken unserer Handlungen anzuregen. Kunst- und Kulturveranstaltungen wiederum geben diesen ambitionierten Kunstschaffenden die Plattform, den Zugang zur Öffentlichkeit, zu den Menschen und deren Herzen. Wie eben auch die diesjährige STEIERMARK SCHAU, die uns deutlich vor Augen führt, wie schön die Steiermark ist, welchen Wert die intakte Natur für uns hat, wie bedeutend Biodiversität und Klimaschutz für uns alle sind – aber auch, wie sensibel, wie fragil das ökologische Gleichgewicht ist. All das mit Fakten untermauert – aufrüttelnd, eindringlich und verständlich.″

Ein interstellares Abenteuer
Atmosphäre und Leben sind untrennbar verbunden: Die Atmosphäre der Erde hat sich in perfekter Balance mit dem entstehenden Leben entwickelt und erst in dieser Atmosphäre war das Entstehen der komplexen Vielfalt des Lebens auf der Erde möglich. Seit der Forschungssensation der ersten Entdeckung eines Exoplaneten 1995 hat sich eine ungeahnte Vielfalt von Atmosphären auf anderen Planeten eröffnet, mit faszinierend anderen Wettererscheinungen und unvorstellbar anderen Landschaften. Astrid Kury, Kuratorin des mobilen Pavillons, erklärt: „Die Ausstellung im mobilen Pavillon erschließt die Bedeutung des Klimawandels über den Blick aus der Ferne, von weit entfernten Exoplaneten bis zurück auf die Erde. Neue Bilder für eine Zukunft, die ganz anders sein wird, können wir nur aus unserer Vorstellungskraft schöpfen. Wie die Weltraumforschung blickt auch die Kunst mit Entdeckungsfreude ins Unvorstellbare.“

Vom Regionalen hinaus in extrasolare Welten
Der mobile Pavillon der STEIERMARK SCHAU 2023 ermöglicht ein einzigartiges Ausstellungserlebnis, er eröffnet Bild- und Klangwelten, die Atmosphären unmittelbar erfahrbar machen. Der eigens entwickelte Projektionsraum beherbergt eine filmische Ausstellung, die einen Bogen vom Regionalen bis weit hinaus in extrasolare Welten spannt. Insgesamt zehn Video-Kunstbeiträge von 17 Künstlerinnen und Künstlern aus neun Ländern und elf Forscherinnen- und Forscher-Statements von 22 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus zwölf Ländern zu Atmosphären auf der Erde und auf anderen Planeten werden gezeigt. Für das junge Publikum zwischen drei und 14 Jahren wird eine Kunstintervention auf Info-Stelen gezeigt.

Für die Auswahl der Kunstbeiträge stand das internationale Kunstnetzwerk der Steiermark im Vordergrund. Ein Fokus wurde auf die Medien Video/experimenteller Film bzw. zeitgenössische Komposition/Soundart in einem technisch herausfordernden Setting gelegt. Eine Besonderheit ist die Zusammenarbeit zwischen diesen beiden künstlerischen Genres mit der wissenschaftlichen Forschung, insbesondere der Weltraumforschung. Marko Mele, wissenschaftlicher Geschäftsführer des Universalmuseums Joanneum, erklärt: „Ich denke, dass gerade die Kultur sehr viel dazu beitragen kann, aktuelle Probleme wie eben den Klimawandel und den Rückgang der Biodiversität aufzuzeigen und dafür zu sensibilisieren. Doch dazu müssen wir an neuen Vermittlungskonzepten arbeiten, unsere Einrichtungen für die Menschen öffnen und aus unseren angestammten Räumen heraustreten. Der Pavillon ist das beste Beispiel dafür, wie das gelingen kann.“

Der Klimaatlas und ein Mini-Pavillon auf Reisen
Außerhalb des Projektionsraumes dient der Pavillon als Informationsträger. Die GeoSphere Austria Regionalstelle Steiermark und das Wegener Center wurden vom Amt der Steiermärkischen Landesregierung, Abteilung 15 für Energie, Wohnbau Technik, mit der Erstellung des aktuellen „Klimaatlas Steiermark″ beauftragt. Im Rahmen der STEIERMARK SCHAU 2023 wird es eine Preview für den im Herbst erscheinenden Klimaatlas geben. Dazu wird die Erdatmosphäre im Vergleich zu Atmosphären anderer Planeten beschrieben – auf den acht Stelen im Außenraum sowie im Ausstellungsfilm.

In Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten und dem Land Steiermark übersiedelt eine Miniaturvariante des mobilen Pavillons in ausgewählte Kulturforen in Europa und den USA, geplant sind unter anderem Stationen in Washington und New York. Der Mini-Pavillon zeigt auf seiner Reise, dass Ausstellungen zur gleichen Zeit regional, national und international physisch präsent sein können.

Während die große Ausstellung des mobilen Pavillons in Wien und in der Tierwelt Herberstein im öffentlichen Raum zu sehen sein wird, zeigt eine „Miniaturversion″, für die ein eigenes, reisetaugliches Display entwickelt wurde, die Ausstellungsinhalte in Museen und Kulturinstitutionen auf internationaler Ebene. Die filmischen Inhalte zu den Themen Kunst, Klimawandel und Weltraumforschung werden auf einem halbrunden Screen zu einem immersiven Erlebnis, unterstützt durch ein spezielles Soundmodul. Alexander Kada (Idee und Umsetzung des mobilen Pavillons) meint: „Mit diesem Format haben wir auch etwas Einzigartiges in Europa entwickelt, nämlich einen idealen mobilen Museumsraum. Die Idee ist, ein besonderes Raumerlebnis zu schaffen und durch die Präsentationsform Staunen und Interesse für die Inhalte zu erzeugen. Zentral ist dabei auch die Bespielung des öffentlichen Raums, wodurch sofort verständlich wird, dass es sich um eine große Ambition handelt: Ein Museum tritt aus seinen angestammten Räumen heraus und erweitert seine Präsentationsfläche in den öffentlichen Raum.“

Weitere Informationen finden Sie unter  www.steiermarkschau.at.