In den Mittelpunkt der diesjährigen Abgeordnetenkonferenz stellten Landeshauptmann Landesparteiobmann Hermann Schützenhöfer und die Steirische Volkspartei das Thema Arbeit. „Arbeit sichern. Schaffen. Neu denken. Das sind die Herausforderungen, vor denen unsere Steiermark steht und die wir in Angriff nehmen müssen, um unseren Kindern und Enkelkindern eine Steiermark zu hinterlassen, in der sie alle Chancen haben“, so Schützenhöfer zu Beginn der zweitägigen Konferenz im Veranstaltungszentrum „Hofer-Mühle“ in Stainz.
Erfreut zeigte sich Schützenhöfer über die seit Monaten sinkenden Arbeitslosenzahlen in der Steiermark. In den vergangenen zwölf Monaten gab es in der Steiermark fünfmal den höchsten und siebenmal den zweithöchsten Rückgang der Arbeitslosigkeit im Bundesländervergleich. Im Österreich-Schnitt lag der Rückgang im Jahr 2017 bei 4,9 Prozent, in der Steiermark waren es sogar 9,5 Prozent. „Arbeitslosenzahlen sind aber nicht anonyme Statistiken“, betonte Schützenhöfer, „hinter jeder Zahl steckt ein Schicksal, oft sogar das einer ganzen Familie. Wenn ich heute hier sagen kann, dass tausende Arbeitssuchende eine Arbeit gefunden haben, dann haben sie auch eine neue Perspektive gefunden. Eine Perspektive für eine gute Zukunft! Deshalb ist Arbeit, Arbeit, Arbeit das zentrale Thema unserer Steirischen Volkspartei“, unterstrich der Landesparteiobmann das Motto für 2018.
Wir stehen vor radikalen Umwälzungen in der Arbeitswelt!
Einig waren sich Hermann Schützenhöfer und der geladene Experte, Trendforscher Franz Kühmayer vom Zukunftsinstitut Frankfurt und Wien darüber, dass die Zukunft der Arbeitswelt von radikalen Umwälzungen geprägt sein werde. „Je nach Blickwinkel werden diese Veränderungen auch optimistische und erfreuliche Konsequenzen mit sich bringen und eine Arbeitswelt schaffen, die es Menschen noch stärker als heute ermöglicht, ein selbstbestimmtes und erfülltes Leben zu führen“, so Kühmayer. Auch der Landeshauptmann blickt positiv in die Zukunft: „Reformen sind in der Steiermark kein Fremdwort! Wir haben viel erreicht, weil wir immer das Gemeinsame und die vertrauensvolle Zusammenarbeit in den Mittelpunkt gestellt haben.“ Diese soll es künftig auch auf Bundesebene geben. „Die erste Klausur der Bundesregierung fand auf reformfreudigem Boden in der Steiermark statt“, zeigte sich Schützenhöfer zuversichtlich, „dass der Mut zur Reformen auch die neue Regierung nicht verlässt. Zeit für Neues. Das war der Spruch des Wahlkampfs. Das muss jetzt auch geliefert werden und ich traue es sowohl Sebastian Kurz als auch unseren steirischen Ministern Juliane Bogner-Stauß und Hartwig Löger, die heute mit ihren Worten überzeugten, zu.“
Arbeit – Thema in allen Ressorts
Arbeit ist ein ressortübergreifendes Thema, dies zeigte sich auch in den Berichten der Landesregierer. Landesrat Johann Seitinger berichtete von stolzen 150.000 Arbeitsplätzen, welche die steirische Landwirtschaft sichere. Auch Gesundheitslandesrat Christopher Drexler konzentrierte sich in seiner Wortmeldung auf den großen Arbeitsmarkt im Bereich Gesundheit und Pflege, wobei die Attraktivität dieser Berufe gesteigert und gefördert werden müsse. Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl betonte die Bedeutung der starken steirischen Unternehmen für die Schaffung von Arbeitsplätzen.
Land.Raum.Zukunft.Arbeit für die Regionen.
Der Arbeitsschwerpunkt des ÖVP-Landtagsklubs liegt auf der Stärkung der Regionen. Klubobmann Karl Lackner präsentierte in seinem Bericht die wichtigsten Maßnahmen um dieses Ziel zu erreichen: „Arbeitsplätze in den Regionen sind die wichtigste Voraussetzung um Abwanderung zu verhindern. Durch neue Formen der Kooperation bei der Entwicklung von Standorten, wie etwa in der Wirtschaftsregion Hartberg, kann es gelingen, Arbeitsplätze in annehmbarer Entfernung zum Wohnort zu erhalten und weitere zu schaffen. Junge Menschen können dadurch die Zuversicht schöpfen in der Region zu leben und ihren Arbeitsplatz ohne stundenlanges Pendeln erreichen zu können. Wir werden in der Landtagsarbeit alles daran setzen, unsere Regionen dabei zu unterstützen.”
Zeit für Neues in der Familien- und Finanzpolitik
Auch auf bundespolitischer Ebene spielt das Thema Arbeit eine bedeutende Rolle, wie die zwei Bundesminister in ihren Wortmeldungen bestätigten. Finanzminister Hartwig Löger zur Steuerpolitik: „Unser Ansatz ist, die Menschen ehrlich zu entlasten. Dazu gehört, dass wir ihnen, während wir ihnen in der linken Tasche mehr lassen, rechts nicht etwas wegnehmen“, so der Finanzminister, „den Menschen soll unterm Strich mehr zum Leben bleiben. Dafür werden wir im System sparen, und nicht bei den Menschen. Die Steiermark hat in Sachen Reformen vorgezeigt, wie es geht“, verwies Löger auf die steirische Vorreiterrolle.
Bogner-Strauß geht es vor allem darum die Familien künftig stärker zu entlasten. „Damit sich einerseits Arbeit lohnt und andererseits auch die Familien nicht zu kurz kommen, ist eine spürbare Entlastung notwendig! Dazu gehört zum einen die Entlastung durch den Familienbonus Plus ab kommendem Jahr und zum anderen auch eine flexible Kinderbetreuung, um Arbeit und Familie bestmöglich vereinen zu können. Besonders bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie war die Steiermark schon immer ein Vorbild“, so Bogner-Strauß.
Die Zukunft der Arbeit
Landesgeschäftsführer LAbg. Detlev Eisel-Eiselsberg berichtete über das Diskussionspapier zum Thema Zukunft der Arbeitswelt, welches im Vorfeld mit den sechs Teilorganisationen erarbeitet wurde. „Die rasante Veränderung der Arbeitswelt wollen wir nicht als Bedrohung sehen, sondern die damit verbundenen Chancen nutzen. Während andere nur vom ‚Ende der Arbeit‘ und von Robotersteuern reden, wollen wir uns aktiv der Zukunft der Arbeit widmen“, betonte Eisel-Eiselsberg und meinte weiter, „da und dort braucht es ein neues Denken, etwa wenn wir von Bildung und Ausbildung reden. Neue Berufsbilder, von denen wir heute noch gar nichts ahnen, eröffnen neue Möglichkeiten. Die Chancen von morgen können wir aber nur nutzen, wenn wir heute etwas dafür tun!“