In der letzten Landtagssitzung hat der Landtag die 39 Seiten umfassende, steirische Gleichstellungsstrategie beschlossen. Die vorliegende Gleichstellungstrategie umfasst neben Informationen rund um die Gleichstellungsstrategie selbst, klar formulierte Zukunftsbilder für die Steiermark und die Skizzierung der notwendigen Wege dorthin. Ergänzt wird die Strategie in weiterer Folge um jeweils zweijährige Aktionspläne und Berichte zur Wirkung, womit in Summe das Thema Gleichstellung in der Steiermark verstärkt auf die Agenda gehoben werden soll.

„Es gibt immer was zu tun! Besonders zur Erreichung der Gleichstellung von Frauen und Männern trifft dieser Slogan den Nagel auf den Kopf. Die Steirische Landesregierung handelt hier: 9 Handlungsfelder – 26 Ziele – 99 Maßnahmen finden sich in der Gleichstellungsstrategie sowie neu, im Aktionsplan“, erklärt VP-Frauensprecherin Maria Skazel, „Als ‚Heldinnen der Pandemie‘ wurden Frauen im 1. Lockdown im vorigen Jahr vor den Vorhang geholt, bedankt und belobt. Das ist uns zu wenig, denn die schon davor bekannte Mehrfachbelastung hat sich für Frauen nochmals erhöht: Homeschooling, Arbeit in den systemrelevanten Berufen wie Pflege, Gesundheit und im Lebensmittelhandel.“

Ein höchstpersönliches Anliegen ist Skazel die Gleichstellung im Politikbereich und der öffentlichen Verwaltung. Weniger als einer von 10 steirischen Bürgermeisterposten ist derzeit von einer Frau besetzt. Aktuell gibt es nur 21 Bürgermeisterinnen in der Steiermark. Die steirische Landesregierung lebe außerdem Ausgewogenheit vor: 50% der Regierungsmitglieder sind weiblich. In der Gleichstellungsstrategie ist die ausgewogene Vertretung aller Geschlechter in Entscheidungspositionen ein Handlungsfeld, das sich mit diesem Thema auseinandersetzt.

VP-Abgeordnete Julia Majcan erhielt für ihre Rede die Aufmerksamkeit des gesamten Plenums, indem sie zu Beginn ihrer Rede die Rolle von Frauen und Männern absichtlich vertauschte. Majcan folgerte weiter: „Ein Mann ist kein weniger starker Mann, wenn er beispielsweise 30h/Woche arbeitet und sich aktiv an der Kinderbetreuung beteiligt. In den skandinavischen Ländern funktioniert das bereits sehr gut. Diese Vielfalt müssen wir zulassen, denn die bringt in unserer Gesellschaft Nachhaltigkeit, Erfolg und Wettbewerbsvorteile.“

„Mit der vorliegenden Gleichstellungsstrategie und dem neuen 2-jährigen Aktionsplan steht uns ein sehr gutes Arbeitspapier zur Verfügung, dafür möchte ich mich bei Landesrätin Juliane Bogner-Strauß besonders bedanken! Die Strategie gilt es nun, umzusetzen! Gehen wir`s gemeinsam an!“, bekräftigte Skazel.

Die Gleichstellungsstrategie wurde mehrheitlich gegen die Stimmen der FPÖ angenommen.