Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl legte dem Landtag einen umfassenden Bericht über Maßnahmen für mehr Chancengerechtigkeit im Rahmen der Wirtschaftsförderung vor. Dabei geht es um die Unterstützung von Frauen aber auch um die Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Frauen und Männer.

Rund 72 Prozent der Empfänger der steirischen Wirtschaftsförderung sind Kleinstunternehmer bis zu einer Größe von neun Mitarbeitern. Es gilt daher besonderes Augenmerk darauf zu legen, Unternehmen, die ohnehin schon an viele Vorgaben gebunden sind, nicht zu noch mehr zu verpflichten. Man muss Bürokratie abbauen statt aufbauen – daher setzt das Wirtschaftsressort auf Anreize statt auf Sanktionen, die zulasten der Kleinen und Mittleren Unternehmen gehen würden.

Zahlreiche Maßnahmen im Rahmen der Wirtschaftsförderung

So sollen durch eine attraktive Gestaltung eines Bonus bei F&E-Calls mehr Frauen die Gelegenheit bekommen, sich in Führungspositionen etablieren zu können. Eine Investitionsförderung für Klein- und Mittelunternehmen soll das Umfeld in Hinblick auf geschlechtergetrennte Nassräume sowie die Errichtung von Sozialräumen verbessern und bestehende Beschäftigungsbarrieren für Frauen abbauen. Kompetenzzentren sowie Cluster- und Netzwerkgesellschaften werden verstärkte Beratung und Motivation im Hinblick auf die Erstellung von Frauenförderungsprogrammen und Maßnahmen zur Verbesserung der Vereinbarkeit Familie und Beruf erfahren. Studien zeigen, dass der Anteil weiblicher Start-up Eigentümer in Österreich deutlich niedriger ist als im EU-Schnitt. Das soll sich durch Intensiv-Coachings speziell für Gründerinnen nun ändern. Das bestehende Programm „TakeTech“ zielt auf die Bewusstseinsbildung und Vernetzung von Schule und Wirtschaft ab, um Fachkräfte von morgen für die von Unternehmen stark nachgefragten technisch-naturwissenschaftlichen Berufe zu begeistern und zu finden.

Steiermark als Vorreiter für Chancengerechtigkeit im Wirtschaftsleben

Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl wies im Rahmen der Debatte darauf hin, dass das Wirtschaftsressort über diese konkreten Maßnahmen hinaus, bereits bisher im Rahmen bestehender Programme Projekte zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf und der besonderen Qualifizierung von Frauen unterstützt hat. Sie betonte, dass die Steiermark mit den vorgelegten Maßnahmen das einzige Bundesland in Österreich sein wird, das ein Gesamtpaket im Rahmen der Wirtschaftsförderung geschnürt hat, um Chancengerechtigkeit zwischen Männern und Frauen im Wirtschaftsleben zu stärken.

Die VP-Mandatare unterstrichen gemeinsam mit der Landesrätin die Bedeutung der Wirtschaftsförderung – trotz vergleichsweise bescheidener Mittel – als Hebel und Impulsgeber für direkte Investitionen der Unternehmen in allen steirischen Regionen. Das beinhaltet auch die angeführten Maßnahmen. Denn auch in Zeiten knapper Budgets nimmt das Wirtschaftsressort rund eine Million Euro explizit für den Bereich der Chancengerechtigkeit in die Hand, um die Potentiale der Männer und Frauen in der Steiermark im Wirtschaftsbereich gleichermaßen nutzen und vor allem die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern zu können. Um nicht ins Spannungsfeld zwischen Entbürokratisierung und weiteren Vorschriften für Unternehmen zu gelangen, will man daher auch in Zukunft auf Anreize statt auf Sanktionen setzen.

Der Bericht über die Maßnahmen der Landesregierung zur Förderung von Frauen und zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie im Rahmen der Wirtschaftsförderung, wurde mit den Stimmen von ÖVP, SPÖ, FPÖ und KPÖ mehrheitlich angenommen.

Manuela Khom, (c) Furgler